Die Nachfrage nach modernen, energiesparenden Holzhäusern ist hierzulande ungebrochen hoch. Zirka 17,8 Prozent aller Neubauten werden aus dem natürlichen, nachwachsendem Holzbaustoff errichtet. Ein Holzhaus bietet Ihnen einen hohen Wohnkomfort.
Energiesparende Holzhäuser werden heutzutage in einer Vielzahl unterschiedlicher Bauformen errichtet. Wenn für Ihren Neubau heimisches Holz zur Anwendung kommt, sind die Anfahrtswege kurz. Dadurch können sich mitunter auch die Baukosten senken. Die Wandstärken von Holzrahmen-Wänden ist meist geringer als bei der Massivbauweise. In der Folge kommt es schnell zu einem Raumgewinn von bis zu zehn Prozent.
Der Baustoff Holz ist stabil und tragfähig.
Er trägt zu einem besonderen Wohnklima bei. Die Luftfeuchtigkeit wird durch das naturbelassene Holz automatisch reguliert. In einem Holzhaus ist es im Sommer angenehm kühl und im Winter wunderbar warm. Dank der Klima-regulierenden Eigenschaften nimmt das Holz den Wasserdampf auf und gibt ihn bei Trockenheit wieder ab. In der Folge herrscht in Ihrem Eigenheim aus Holz die längste Zeit des Jahres eine vorbildliche Luftfeuchtigkeit von 45 bis 55 Prozent. Die Holzflächen im Inneren des Hauses punkten mit einer Wohlfühltemperatur. Sie ist weit angenehmer als die von Stein oder von Beton. Mit einem Holzhaus können Sie beinahe jeden von Ihnen erwünschten Look umsetzen. Sie können Ihr Haus aus Holz selber bauen. Im Handel werden spezielle Bausätze dazu angeboten. Dabei handelt es sich meist um ein Haus in einer Blockbohlen-Bauweise. Die Wände und Decken werden bei dieser Variante aus Rund- oder Kantholzbohlen konstruiert. Außerdem haben Sie die Möglichkeit auf ein Fertighaus in Holzbauweise zurückzugreifen. Bei den Fertigbausystemen für Holzhäuser werden die vorgefertigten Hauselemente (vor Ort) innerhalb kürzester Zeit zusammengesteckt und miteinander verbunden. Da ein Fertigteil-Holzhaus in einer Trockenbauweise hergestellt wird, ist von Beginn an für ein angenehmes Raumklima gesorgt. Ein solcher Neubau ist schnell errichtet und auch die Baukosten halten sich in Grenzen. Sollten Sie sich zum Beispiel für ein Ausbauhaus entscheiden, können Sie sich durch Ihre Eigenleistung eine Menge Geld sparen.
Die Bauweisen

Im Umgang mit Holz haben die Menschen Jahrtausend lange Erfahrung. Das natürliche Material zeichnet sich durch ein geringes Eigengewicht und einer stabilen Festigkeit aus. Daher bewährt es sich auch zum Bau Ihres Hauses.
Die Bauweisen mit denen Holzhäuser angefertigt werden, kommen schon seit Jahrhunderten zur Anwendung und trotzdem sind sie immer noch zeitgemäß.
Wenn Sie ein Holzhaus bauen, dann haben Sie die Wahl zwischen einem Neubau, der in der Rahmenbauweise hergestellt wird und einem mit massiver Bauweise. Holzrahmenbauweise: Bei dieser Bauart besteht die Konstruktion aus einem Ständerwerk aus Voll-Holz oder aus Brettschicht-Holz. Dieses Ständerwerk wird auf beiden Seiten mit Holz-, Spann- oder Gipsplatten beplankt. Es erhält dadurch seine horizontale Stabilität. Bei der Tafelbauweise wird ein Großteil des Hauses inklusive der Wärmedämmung bereits im Werk der Herstellerfirma angefertigt. Der Holztafelbau zählt hierzulande zu der am häufigsten angewandten Bauweise, wenn es um Fertighäuser geht. Bei dieser Holzhaus-Bauart ist häufig sogar der Dachstuhl schon vorgefertigt. Sowohl der Holzrahmenbau als auch der Holztafelbau gehören zur Überkategorie der Holzständerbauweise. Dazu gehört übrigens auch der Skelettbau. Bei der letzten Bauart übernimmt die Holzkonstruktion die vertikale und horizontale Aussteifung. In der Folge sind keine weiteren Bauelemente nötig um Ihr Holzhaus stabil zu halten. Als weiterer Vorteil muss angeführt werden, dass Sie an dieses Ständerwerk so gut wie jedes Fassadensystem, einschließlich einer durchgehenden Glasfront anbringen können. Alle diese Konstruktionsarten können zu einem großen Teil vorgefertigt werden. Dadurch ist eine trockene und unkomplizierte Errichtung Ihres Eigenheims möglich. Eine Ausnahme sind Blockhäuser, bei denen die Wände und Decken aus Rund-, Eck oder Kantholzbohlen konstruiert sind. Sie werden meist erst vor Ort zusammengebaut.
Sonderformen von Holzhäusern
Fachwerkhaus
Das Fachwerkhaus wird auch in der Holzständerbauweise angefertigt. Allerdings unterscheidet es sich vom Tafelbau dadurch, dass die Holzkonstruktion nicht beplankt, sondern befüllt ist. Auf Fachwerkbauten treffen Sie vor allem in Mittel- und Norddeutschland.
Strohballenbauweise
Bei dieser Bauart wird die Holzkonstruktion mit Strohballen aufgefüllt. Sobald das Haus verputzt ist, können Sie es nicht mehr von Häusern in einer massiven Bauweise unterscheiden.
Fassade
Die Bauweise Ihres Eigenheims hat kaum Einfluss auf die Fassade. Sie können auch Ihr Holzhaus verputzen. Zudem haben Sie natürlich auch die Möglichkeit sich für eine Fassade aus Holzelementen zu entscheiden.
Varianten
Holzhäuser besitzen selten mehr als zwei Stockwerke. Größere Bauträger bauen in der Regel in einer Massivbauweise. Im Prinzip sind alle Haustypen realisierbar: Doppelhäuser, Mehrgenerationenhäuser, Bungalows, Landhäuser u.s.w. Amerikanische Häuser und Schwedenhäuser werden meistens in der Holzrahmenbauweise errichtet. Allerdings gibt es beide Varianten auch als Blockhäuser. Während amerikanische Häuser häufig mit verspielten Türmchen und Säulen glänzen, erstrahlen Schwedenhäuser nicht selten mit einer rot gestrichenen Fassade und weißen Fensterrahmen.
Amerikanische Häuser
Auch hierzulande können Sie sich den Traum eines Eigenheims im amerikanischen Stil erfüllen. Häuser im US-Look werden in einer Fertigbauweise hergestellt. Typisch sind die Holzbauweise, sowie eine überdachte Veranda und die Sprossenfenster. Anders als die Häuser in Teilen der Vereinigten Staaten werden diese Häuser hierzulande auf einem festen Fundament oder auf einem Kellergeschoss aufgebaut.
Schwedenhaus
Das Schwedenhaus wird in einer Holzständer- oder in der Tafelbauweise aufgebaut. In ein solches Haus mit dunkelroter Fassade und weißen Fenstern können Sie in der Regel innerhalb kurzer Zeit einziehen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Sie die Fassade immer wieder einmal neu anstreichen müssen.
Bungalow
In diesem Haus wohnen Sie auf einer Ebene. Der Keller wird in der Regel als Heiz- und Wirtschaftsraum gebraucht. Bei einem Bungalow sind verschiedene Dachformen möglich. Nur das Mansardendach (für mehrere Dachgeschosse) ist ausgeschlossen.
Bayerische-Holzhäuser
Bei dieser Variante ist häufig das Erdgeschoss gemauert. Im Obergeschoss umläuft ein Balkon das ganze Haus. Aber auch Holzhäuser auf einer Holzrahmen- oder Fachwerkbauweise sind im bayerischen Stil durchaus möglich.
Das Bauholz
Worauf ist bei der Auswahl des Bauholzes zu achten? Für tragende Zwecke (Decken, tragende Wände) eignen sich nach DIN 1052 Holzarten wie:
- Nadelhölzer: Fichte, Tanne, Southern Pinie, Yellow Cedar, Lärche und noch andere mehr
- Laubhölzer: Teak, Buche, Eiche, Merbau, Greenheart und noch andere
Das Bauholz darf keine zu großen Astlöcher, Schwindrisse und Jahresringe aufweisen. Auch die Feuchtigkeit sollte nach dem üblichen Standard, 20 Prozent nicht übersteigen. Die strengeren KVH (Konstruktionsvollholz) Richtlinien erlauben sogar nur 18 Prozent an Feuchtigkeit. Das Bauholz wird hierzulande mit Wasser besprüht und anschließend auf 70 Grad Celsius erhitzt. Auf diese Weise sterben die Schädlinge im Holz ab, es trocknet langsam und reißt daher auch nicht ein. Richtig trockenes Holz kommt kaum zur Anwendung, da der Trocknungsprozess schlicht zu lange dauert.
Für die Böden und Treppen wird in der Regel Hartholz verwendet.
Vorteile und Nachteile von Holz
Vorteile
Auch der natürliche Baustoff Holz kann mit Vor- und Nachteilen aufwarten. Der natürliche Rohstoff ist sehr tragfähig und sorgt für ein angenehmes Wohnklima. Holz, besitzt zudem Klima-regulierende Eigenschaften. Es nimmt die feuchte Raumluft auf und gibt sie bei Trockenheit wieder in den Raum ab. Der natürliche Rohstoff kann nachhaltig transportiert und als regionaler Baustoff verarbeitet werden. Als Faserwerkstoff wird er als Dämm-Material eingesetzt. Bei einem Haus in Blockbauweise muss wegen der guten Dämmeigenschaften häufig kein zusätzliches Isolier-Material verwendet werden. Der natürliche Baustoff ist flexibel einsetzbar. Er lässt sich gut vorfertigen, sodass ganze Wandelemente zu Ihrem Bauplatz gebracht werden können. In der Folge kommt es zu kürzeren Bauzeiten, von denen Sie vor allem bei einem Fertighaus profitieren.
Nachteile
Fassaden aus Holz müssen gepflegt und gestrichen werden. Wegen der geringen Dichte überträgt Holz den Schall sehr gut. Mit mehrschichtigen Wänden und Decken sowie mit Trittschall-Matten ist das Problem in den Griff zu kriegen. Verzichten Sie am besten auf eine chemische Behandlung Ihres Holzhauses. Es kann auch mit natürlichen Methoden Schädlings-resistent und feuersicher gemacht werden. Holz arbeitet, daher ist es möglich, dass sich Ihr Blockhaus nach der Fertigstellung noch etwas senkt. Herkömmliche Holzhäuser kämpfen nicht selten mit einem geringen Wiederverkaufswert. Allerdings gilt ein Fachwerkhaus in der Regel immer als hochwertig. Wenn Sie ein Holzhaus erstehen, dann kann es durchaus vorkommen, dass Ihre Versicherung höhere Beiträge als für ein Haus in massiver Bauweise verlangt. Hören Sie sich daher am Markt um, denn es gibt durchaus auch Anbieter, die keinen Extra-Aufschlag für den Holzbau verlangen.
Baugenehmigung
Bei einem Holzhaus sind manchmal einige bürokratischen Hürden zu überwinden, bis Sie eine Baugenehmigung erhalten. Der Bebauungsplan informiert Sie über die Vorschriften, an die Sie sich zu halten haben, wenn Sie ein Haus aus Holz errichten möchten. In manchen Gegenden wird Ihnen sogar die Farbe der Hauseindeckung vorgegeben. Sie haben in der Regel gewisse Abstandsflächen einhalten. Eine Grundflächenzahl zeigt Ihnen zudem auf, welcher Anteil Ihres Bauplatzes bebaut werden darf. Außerdem gibt es je nach Region auch Dachvorgaben, die zu berücksichtigen sind. Zudem sollten Sie auch auf das Baulastverzeichnis (darin steht wer Ihr Grundstück überqueren darf) einen Blick werfen. Stellen Sie am besten eine Bauvoranfrage, bei Ihrer zuständigen Baubehörde. Dann erfahren Sie mit welchen Hürden Sie eventuell zu rechnen haben, denn die Vorschriften sind nach Bundesland und Kommunen durchaus unterschiedlich.
Kosten
Natürlich kann man nicht genau sagen, wie teuer ein schlüsselfertiges Holzhaus wird. Es kommt auf die Größe, auf die technische Ausstattung und auf die Sonderwünsche an. Außerdem hängt es auch davon ab, ob Sie Ihr Haus mit Säulen, Erkern oder dergleichen schmücken wollen. Bauen Sie nur ebenerdig, werden Sie mit geringeren Baukosten durchkommen als bei der Erstellung eines Mehrgenerationenhauses mit zwei Familien-tauglichen Wohnungen. Üblich sind Baupreise zwischen 1.500 Euro und 2.000 Euro für ein schlüsselfertiges Haus. Dazu kommen noch die Kosten für den Bauplatz, den Keller und eventuell auch für die Baustelleneinrichtung. Letztere schlägt auch mit circa fünf bis zehn Prozent des Kaufpreises zu Buche. Als Bauherren sollten Sie unbedingt die Preise der verschiedenen Anbieter mithilfe einer genauen Leistungsbeschreibung vergleichen. Fällt ein Angebot allzu günstig aus, dann kann es daran liegen, dass wichtige Leistungen fehlen.
Eigenleistungen
Wenn Sie ein Holzhaus kaufen und sowohl technisch als auch handwerklich etwas versiert sind, bieten sich Ihnen einige Möglichkeiten Ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Dazu brauchen Sie natürlich auch die nötige Zeit. Viele Bauherren opfern ihren wohlverdienten Urlaub zugunsten ihres Eigenheims.
Bauholz vorbereiten
Möglicherweise können Sie im Sägewerk in Ihrer Umgebung beim Zuschneiden des Bauholzes mithelfen. Vielleicht müssen Bretter und Balken mit Chemie freien Stoffen behandelt werden.
Hausaufbau
Vielleicht können Sie bei Ihrem Holzrahmenbau beim Beplanken mithelfen.
Innenausbau
Falls Sie ein Ausbauhaus erworben haben, werden Sie möglicherweise, die Böden verlegen, das Badezimmer verfließen und die Wände verputzen, tapezieren oder anstreichen. Dadurch können sich Ihre Baukosten erheblich senken.
Bauabnahme

Bei der Bauabnahme ist es wichtig, dass Sie alle Fehler und Mängel die Ihnen bei der Inspektion davor aufgefallen sind anführen. Wandern Sie bereits Tage davor mit einem Experten oder einem Familienmitglied, das Erfahrung im Hausbau besitzt durch das ganze Haus. Der Fachmann sollte am besten auch bei der Bauabnahme dabei sein. Denn alle Fehler, die Sie bei der Bauabnahme akzeptieren, fallen später in der Regel nicht mehr unter den Gewährleistungsanspruch. Wenn Sie einen Experten beauftragen, der Ihnen bei der Bauabnahme zur Seite stehen soll, dann sollte sich dieser bei der Holzbauweise auskennen. Denn dabei gilt es auf andere Dinge zu achten als bei einem Haus in massiver Bauweise. Nach der Bauabnahme erfolgt die Schlüsselübergabe und Sie können normalerweise mit Ihrer Familie in das Haus einziehen. Nur bei Ausbauhäusern kann es anders ausschauen, dann wird Ihnen Ihr Eigenheim in der vertraglich festgelegten Bauphase übergeben. Im Abnahmeprotokoll werden neben den Namen der Teilnehmer und dem Datum auch alle Mängel aufgelistet.
FAQ
1. Was kostet ein aus Holz gebautes Haus inklusive Bodenplatte?
Für ein schlüsselfertiges Haus müssen Sie (grobe Orientierung) mit 1.500 und 2.000 Euro pro Quadratmeter rechnen.
2. Hält ein solches Haus Sturm, Wasser und Feuer stand?
Ein Gebäude, das den deutschen Bauvorschriften entspricht, ist so stabil wie jedes andere Bauwerk auch.
3. Wie sieht es mit der Lebensdauer aus?
In Norwegen finden Sie Häuser in Holzbauweise, die bereits seit dem 12. Jahrhundert stehen. In der Regel ist es so, dass Sie ein solches Haus ruhig vererben können. Nach 20 bis 30 Jahren fallen aber gewiss einige Renovierungsarbeiten an.
4. Sind die Häuser instabil?
In Wien gibt es das höchste Holzgebäude der Welt mit 84 Meter Höhe. Soviel zu Ihrer Frage.
5. Halten Holzbauten auch Stürmen stand?
Ob ein Haus Windlasten standhalten kann, ist eine Frage der Statik und nicht des Baumaterials.
6. Wird die Feuchtigkeit eventuell zum Problem?
Das natürliche Material Holz kann Schwankungen gut ausgleichen. Ein Haus als Holz braucht aber ein Fundament aus Beton, da Staunässe zur Gefahr wird. Also bauen Sie Ihr Haus aus Holz besser nicht in einem Überschwemmungsgebiet.
7. Brennen Holzhäuser schneller?
Bei einem Brand fangen Ihre Teppiche und Gardinen zuerst Feuer und irgendwann (nach den Möbeln) werden auch die Holzwände brennen. Die tragenden Balken können dem Feuer gewiss länger standhalten. Auch das Löschwasser, das von der Feuerwehr ins Haus gepumpt werden muss, wird Schaden anrichten.